Grundwissen TCM Teil 5

Grundwissen traditionelle chinesische Medizin Teil 5

Was ist Qigong?

Beim Üben von Qigong beschäftigen wir uns mit dem Qi, unserer Lebensenergie. Ohne Qi läuft nichts, es ist der Treibstoff aller Lebensprozesse. Qi fliesst in unserem Körper in den Meridianen, wenn es da frei fliessen kann, sind wir gesund und glücklich.

Das Üben von Qigong trägt dazu bei, dass diese Meridiane frei bleiben oder Behinderungen des Flusses beseitigt werden.

Das Üben von Qigong fördert unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden, unseren Geist und unsere Ausstrahlung. Unser Energiehaushalt wird verbessert und die Selbstheilungskräfte werden gestärkt.


Woher kommt Qigong?

Qigong kommt aus China und hat dort schon eine Jahrtausende alte Tradition. In China legt man schon seit je her viel Wert darauf, dass man selbst für seine Gesundheit vorsorgt.

Der Begriff Qigong ist erst etwa 60 Jahre alt und dient als Oberbegriff für Übungen, die das Qi regulieren.

Eine Zeitlang war das alte traditionelle Wissen verpönt und wurde nur im Verborgenen gelehrt und praktiziert. Seit den 70-er Jahren ist es wieder einfacher geworden und die chinesische Regierung förderte sogar die Verbreitung von Qigong, denn Qigong bewährte sich als preiswerter Weg, die Gesundheit des Volkes zu unterstützen.


Die Vielfältigkeit des Qigong

Es gibt verschiedene Arten von Qigong, manche führt man im Gehen aus, manche im Stehen und andere im Sitzen oder Liegen.


Jinggong ist stilles Qigong, da sieht man praktisch keine Bewegung, da sie eher im Inneren stattfindet. Die Aufmerksamkeit ist auf den Atem und das Innere gerichtet.


Donggong ist bewegungsbetontes Qigong, hier sieht man die Bewegungen. Sie dienen der Kräftigung und fördern die Beweglichkeit. Aber auch hier ist es wichtig zur Ruhe zu kommen und die Aufmerksamkeit auf die Bewegungen und deren Wirkung zu lenken.


Weitere Unterscheidungsmöglichkeiten sind z.B. weiches oder hartes Qigong. Beim weichen Qigong sind die Bewegungen eher sanft und fliessend und haben das primäre Ziel die Gesundheit zu fördern. Hartes Qigong wird eher in den Kampfkünsten geübt um den Körper abzuhärten und zu kräftigen.

Es gibt noch weitere Unterschiede je nach Herkunft aber alle Unterscheidungen sind sehr flexibel, viele Qigong-Arten können mehrere Kategorien abdecken. Was alle gemeinsam haben ist das Zusammenspiel von Geist, Atem und Körper und das Ziel, nämlich innere Ruhe und Harmonie.


Die Grundlagen des Qigong – die 3 Säulen

Erste Säule: Körperhaltung, Bewegung, Kraftaufwand

Es ist wichtig eine entspannte, stabile, aufrechte und zentrierte Haltung zu haben. Die Bewegungen sollen klar, deutlich und sinngemäss ausgeführt werden. So schlicht wie möglich, ohne Zierde und Schnörkel. Der Kraftaufwand passt sich dem jeweiligen Zweck der Übung an, dies nennt man Jin-Kraft. Sie kann sich nur dann entwickeln, wenn die Bewegung sinngemäss und zweckmässig in der richtigen Körperhaltung ausgeführt wird.


Zweite Säule: Der Atem

Der Atem ist der Anfang und das Ende des Lebens. Atem ist aber nicht gleich Atem, viele Menschen atmen zu oberflächlich oder angespannt. Die Atemtechniken beim Qigong helfen, tiefer und entspannter zu atmen für eine bessere Entspannung.


Dritte Säule: Der Geist

Beim Qigong lernen wir den Geist zu beruhigen und auf die jeweilige Übung und ihren Sinn zu fokussieren. Es ist wichtig die Übungen nicht nur mit dem Körper zu machen, sondern auch mit dem Geist voll dabei zu sein. Die Übungen kann man sich bildlich vorstellen z.B. wie wenn man etwas von sich wegschiebt oder heranzieht. Affirmationen und visualisieren sind weitere Möglichkeiten den Geist während dem Üben zu fokussieren.


Die 3 Dantian

Das sind Energiezentren im Körper, in denen Essenz gespeichert ist und Qi umgewandelt wird.


Das untere Dantian befindet sich etwa drei Fingerbreit unter dem Bauchnabel. In ihm wird die Essenz bewahrt und in Qi umgewandelt. Es wird auch der zentrale Qi-Speicher genannt, er kann viel Qi aufnehmen und daher enden viele Qigong-Übungen damit, das Qi im unteren Dantian zu sammeln und zu bewahren.

Die Energie und Stabilität für die meisten Qigong-Übungen kommt aus dem unteren Dantian.


Das mittlere Dantian befindet sich in der Mitte des Brustkorbs. Hier wird das Qi, das vom unteren Dantian kommt veredelt und im Körper verteilt. Es ist auch verantwortlich für die Atmung.


Das obere Dantian befindet sich im Stirnbereich, etwa 5-8 cm in den Schädel rein. Hier ist der Sitz des Geistes.


Ich hoffe ich konnte dir mit dieser kurzen Erklärung Qi Gong näher bringen. Falls du Fragen oder Bemerkungen hast, dann melde dich einfach bei mir.


Alles Liebe für dich und mögest du aufrichtig glücklich sein.

Deine Michèle


Nachtrag

Keine von meinen Aussagen hier sind Gesundheits- oder Heilversprechen. Es sind Tipps und Erfahrungen die ich selber gemacht habe und ich gebe sie hier als Information an dich weiter. Sie ersetzen keinen Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker.